Kleingewerbe als Blogger

23. Jul 2012

Da ich nach über 6 Monaten endlich meine erste eigene Steuererklärung für das letzte Jahr zurückbekommen habe, wollte ich euch meine Erfahrungen mit der Kleingewerbe anmeldung sowie der richtigen Buchführung mitteilen.

Was ist ein Kleingewerbe?

Als kleine Einleitung:

Ein Gewerbe ist jede selbstständige, fortgesetzte und wirtschaftliche Tätigkeit, die auf eigene Verantwortung, eigene Rechnung und mit Gewinnerzielungsabsicht geschieht.

Kurz gesagt, jeder der mit einem Blog, einer Webseite oder sonst in irgendeiner Form Geld verdient (Adsense, Amazon, Direktvermarktung…) sollte sich überlegen das ganze auch „legal“ zu betreiben, im Falle von aufmerksamer Konkurrenz oder ähnlichem 😉

Rechtliches und Steuern

Kleinunternehmer ist man dann, wenn der Umsatz im vorangegangenen Jahr einen Betrag von 17.500 € nicht überstiegen hat und der Umsatz im laufenden Jahr 50.000 € voraussichtlich nicht übersteigen wird. Sollte dies der Fall sein, muss der Kleinunternehmer auf sein Umsätze keine Umsatzsteuer erheben.

Als Alleinstehender ist man außerdem bei einem Einkommen bis zu 7.834 Euro Einkommenssteuerfrei.

Kleingewerbe anmelden

Da ich Anfang letzten Jahres damit anfing mit meinen Projekten Geld zu verdienen, machte ich mich auf dem Weg mit meinem Personalausweis sowie 15€ zum Bürgermeisteramt meines Wohnortes. Die Anmeldung dauerte nicht mehr als 10 Minuten, ich musste angeben in welcher Form ich Gewerbe betreibe („Computer und Internetdienstleistungen…“) und 2mal meine Unterschrift platzieren. Fertig

Als ich dann wieder draußen stand dachte ich mur nur: „Das wars schon? Hab ich jetzt ein Gewerbe?“ Ja, im Grunde wars das. Eigentlich hoffte ich dass mir das Finanzamt eine Steueridentifikationsnummer zukommen lässt (habe den Haken extra angekreuzt), aber selbst nach meiner Steuererklärung meinen die Herren dass ich sowas wohl nicht brauche. Auch ok.

„Buchführung“

Das tolle an einem Kleingewerbe ist, dass eine einfache Einnahmen/Überschussrechnung ausreichend ist, um am Jahresende vom Finanzamt den Segen zu erhalten. Wie der Name schon sagt listet man auf der einen Seite alle Einnahmen, auf der anderen alle Ausgaben auf (hier kann man natürlich sehr kreativ sein, Büroausstattungen und Einrichtungen können genauso für das Gewerbe gebraucht werden wie ein neuer Computer oder ein neuer großer TV als Bildschirm 😉 )

Bei größeren Anschaffungen (150,01 € bis 1.000,00 €) lässt sich das ganze über 5 Jahre abschreiben. Sehr praktisch wie ich finde. Damit kann man seine Einnahmen für die kommenden Jahre senken und mit gutem Gewissen auch in das ein odere andere SEO Tool inverstieren…

Mir haben folgende Links in dieser Hinsicht sehr weitergeholfen:

Grundlegendes zur Einnahmen / Überschussrechnung

Excel Tabelle Vorlage für Kleinunternehmer

Meine Musterrechnung

Ein weiterer Vorteil ist, dass man jetzt ohne weiteres eigene Rechnungen schreiben kann. Wichtig ist der Verweis auf die Befreiung der Mehrwertsteuer!!! (Als Kleinunternehmer im Sinne von § 19 Abs. 1 UStG wird Umsatzsteuer nicht berechnet!). Falls jemand zu Faul ist eine Rechnung zu Basteln kann gerne meine Eigenkreation verwenden – der Banner sollte jedoch dringends vorher ausgetauscht werden 🙂

Download Musterrechnung für Kleingewerbe

 

Ich hoffe ich konnte euch weiterhelfen. Am Anfang ist es schon etwas Aufwand jede Rechnung und jeden Beleg zu digitalisieren, in seinen Tools zu vermerken und ständig auf Korrektheit zu überprüfen. Jedoch lohnt sich der Aufwand, man ist „Safe“ in Hinsicht auf das Finanzamt und kann zum Jahresabschluss mit einem guten Gewissen den kompletten Batzen abschicken. Habe sogar 4,20€ vom Fiskus zurück bekommen 😉 Wenn sich das mal nicht lohnt…

In: Geld verdienen | 21.684 Aufrufe bisher

Letzte Aktualisierung: 12. November 2012 von Netz2Null.de

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3 Kommentare zu Kleingewerbe als Blogger

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Matthiaz

8. Oktober 2012 am 06:00

danke für deinen beitrag, hier ist echt alles prima erklärt

Vorallem die Mustertabellen kann ich für dieses Jahr gut gebrauchen.

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Sparfuchs

9. Oktober 2012 am 06:42

Was meint ihr kann man einen Handyvertrag als Betriebsausgabe ansetzen, ich brauche dieses Tatsächlich des öfteren, wenn ich mit Werbekunden Telefonieren, allerdings eben auch Privat…

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djmaki

12. Oktober 2012 am 15:24

@ Sparfuchs:

ich würde das mal komplett ansetzen (zur not kannst du dir auch für jeden Monat den einzelverbindungsnachweis holen und dann die geschäftstelefonate markieren und diese nur verrechnen).

Das ist jedoch ein großer aufwand.

Am besten fährst du mit zwei handys immer. Da kannst du nichts falsch machen.

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